Globuli, Schwingungen & Co – warum der Placebo-Effekt manchmal verdammt gute Arbeit leistet.
- mwillfurth
- 27. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Es ist ja schon spannend: Wenn jemand sagt, er war beim Orthopäden, nicken alle verständnisvoll: „Ah, klar, Rücken.“ Wenn aber jemand erzählt, er war bei einer Bioresonanz-Sitzung, wird's plötzlich still im Raum. Nur das leise Augenrollen der Umstehenden durchbricht die Stille. "Ach soooo. Du bist so eine(r)!"
Willkommen im schillernden Reich der alternativen Methoden – da, wo man nicht „behandelt“, sondern „austestet“. Wo Pendel, Schwingungen, Kräuter und Klangschalen nicht nur Deko sind, sondern Teil der „Anwendung“. Und wo der Patient nicht nur Symptome hat, sondern angeblich eine Energieblockade im Meridian YX12/7.
Zwischen Hokuspokus und Wohlfühlen
Aber warum eigentlich die Aufregung? Ist es die Angst vor dem Unbekannten? Der Frust, dass eine Bioresonanz-Sitzung manchmal mehr bringt als drei Packungen Tabletten? Oder ist es einfach nur das fehlende Latein, das es weniger beeindruckend macht? (Denn „Spagyrik“ klingt halt nicht so dramatisch wie „Lumbago mit ischialer Symptomatik“.)
Moderne Medizin hat Geräte, Studien, Fachbegriffe. Alternative Methoden haben: Zeit, Berührung, Intuition … und manchmal auch den Effekt, dass man sich plötzlich einfach besser fühlt. Komisch, oder?
Die Wissenschaft sagt: „Naja…“ – und die Praxis sagt: „Hilft trotzdem.“
Klar: Nicht jede Bachblüte ist ein Wundermittel. Und nicht jede Pendel-Antwort ist eine göttliche Eingebung. Aber wieso wirkt’s dann so oft? Vielleicht, weil Körper und Geist eben doch eine ziemlich gute WhatsApp-Verbindung haben.
Alternative Methoden behandeln den ganzen Menschen, nicht nur das Organ. Das kann nervig sein, wenn man eigentlich nur schnell eine Pille wollte – aber ziemlich heilsam, wenn man seit Jahren von Wartezimmer zu Wartezimmer tingelt und keiner weiß, warum man ständig müde ist, friert und beim Anblick von Gluten einen Nervenzusammenbruch kriegt.
Fazit: Wer heilt, hat Recht – auch wenn’s keiner versteht.
Ja, alternative Methoden sind umstritten. Aber sie sind auch ein Zeichen dafür, dass Menschen Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen – über den Tellerrand schauen, sich nicht abspeisen lassen mit „Da kann man nichts machen, lernen Sie damit zu leben.“
Und mal ehrlich: Wenn ein TCM-Tee, eine Schwingung oder ein Tropfen auf die Zunge mehr bringt als fünf Jahre Verzweiflung – soll er doch schwingen!
Denn am Ende ist nicht wichtig, ob’s die Wissenschaft versteht. Sondern ob’s DIR hilft.
🌀 In diesem Sinne: Bleib offen, bleib kritisch – und hör auch mal auf dein Bauchgefühl (außer du hast Sodbrennen, dann bitte zuerst zum Arzt 😉).






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